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Parabene und Neurodermitis: Was Eltern wissen müssen

August 3, 2023

Hast du jemals darüber nachgedacht, welche Inhaltsstoffe in den täglichen Pflegeprodukten enthalten sind, die du und deine Kinder verwenden? Heute möchten wir ein besonderes Augenmerk auf eine Gruppe von Chemikalien legen, die als Parabene bekannt sind. Sie sind weitverbreitet in Kosmetika, Shampoos und anderen Pflegeprodukten als antimikrobielle Konservierungsmittel. Aber wusstest du, dass sie einen Einfluss auf die Hautgesundheit haben können, insbesondere bei Neurodermitis?

Was sind Parabene und warum sollten wir uns darum kümmern?

Parabene sind Chemikalien, die in vielen alltäglichen Produkten als Konservierungsmittel verwendet werden. Sie helfen, die Haltbarkeit von Produkten zu verlängern und das Wachstum von schädlichen Mikroorganismen zu verhindern. Schätzungen gehen davon aus, dass Parabene mittlerweile in rund jedem zehnten Kosmetikprodukt zu finden sind. Unternehmen, die Parabene verwenden, argumentieren, dass diese wesentlich seltener allergische Reaktionen auslösen als andere Konservierungsstoffe. Allerdings sehen viele Expertinnen und Experten die Verwendung von Parabenen direkt auf der Haut als kritisch an. Der Grund dafür liegt darin, dass Parabene die Wirkung von menschlichen Hormonen nachahmen können, wenn sie in den Körper gelangen. Vor allem bei Hautpflegeprodukten ist das sehr einfach, da die Haut unser größtes Organ ist und permanent im Austausch mit der Umwelt steht. Besonders gilt das natürlich für die Haut bei Neurodermitis, wenn die Hautbarriere bereits geschwächt ist oder offene Ekzeme vorhanden sind. Eine neue Studie hat deswegen den Zusammenhang von Parabenen und Neurodermitis untersucht.

Die Studie

Eine kürzlich durchgeführte Studie von Arafune et al. (2021) hat die Beziehung zwischen der Aufnahme von Parabenen und der Häufigkeit von allergischen Erkrankungen bei japanischen Kindern untersucht. Die Studie umfasste 236 Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren. Die Kinder nahmen an Routine Gesundheitsuntersuchungen in der Stadt Shika teil. Wie viele Parabene die Kinder aufgenommen haben, wurde über die Konzentration der Chemikalien im Urin gemessen. Das gilt als die sicherste Methode, um die Menge an Parabenen zu messen, denen ein Mensch ausgesetzt ist. Denn unser Körper versucht permanent, die aufgenommenen Parabene über den Urin wieder auszuscheiden.

Die Ergebnisse zeigten, dass wenn Kinder eine hohe Konzentration von Parabenen im Urin hatten, sie auch signifikant häufiger an Neurodermitis litten. Die statistische Sicherheit dieser Ergebnisse war dabei sehr hoch (p < 0,001). Das bedeutet, es ist sehr unwahrscheinlich, dass es sich um ein zufälliges Auftreten handelt. Um die Ergebnisse weiter zu festigen, haben die Forscherinnen und Forscher anschließend weitere Faktoren berücksichtigt, die einen Einfluss auf die Gesundheit der Kinder haben können, wie zum Beispiel, das Alter, Geschlecht, der Body-Mass-Index oder wie oft die Kinder Passivrauchen ausgesetzt waren. Der Zusammenhang zwischen der Menge an Parabenen im Urin und der Wahrscheinlichkeit von Neurodermitis blieb aber stabil (p < 0,001). Das ist ein Zeichen dafür, dass die Menge an Parabenen, denen ein Kind ausgesetzt ist und die Häufigkeit von Neurodermitis in einem engen Zusammenhang stehen.

Natürlich sind das noch keine endgültigen Ergebnisse. Der Einfluss von Parabenen auf den Hormonhaushalt des Menschen ist noch nicht restlos geklärt. Allerdings hat die EU erst vor einigen Jahren den Einsatz in Kosmetikprodukten deutlich verschärft. Die neuen wissenschaftlichen Ergebnisse über den Zusammenhang mit Neurodermitis sind ein weiterer Grund Parabene mit Vorsicht zu behandeln. Das gilt doppelt, wenn du selbst oder jemand in deiner Familie an Hautproblemen leiden.

Wie können wir die Aufnahme von Parabenen reduzieren?

Da Parabene in so vielen Produkten enthalten sind, kann es schwierig sein, sie vollständig zu vermeiden. Parabene können nicht nur als Konservierungsmittel in Kosmetikprodukten vorhanden sein, sondern auch in Lebensmitteln (vor allem in Fleisch und Wurstwaren).

Aber es gibt einige Schritte, die du unternehmen kannst, um die Aufnahme bei dir und deiner Familie zu reduzieren:

  1. Überprüfe die Etiketten: Achte auf Produkte, die als "parabenfrei" gekennzeichnet sind. Parabene können auch unter Namen wie Methylparaben, Propylparaben und Butylparaben aufgeführt sein. In der EU kommen häufig Methyl- und Ethylparabene vor. Diese haben den E Zusatz: 214/215 bzw. 218/219

  1. Wähle nach Möglichkeit Bio-zertifizierte Kosmetik: Naturkosmetik allein ist kein Garant für die Freiheit von Parabenen, denn nicht alle Prüfsiegel schließen den Einsatz von Parabenen aus.  Das Bio-Siegel garantiert die Freiheit von Parabenen in Kosmetikartikeln. Wenn du kannst, wähle eines dieser Produkte.

  1. Achte auf dermatologische Prüfsiegel: Einige Hautpflegeprodukte werden speziell auf Verträglichkeit bei Neurodermitis oder empfindlicher Haut getestet. Das Siegel von Dermatest garantiert etwa die klinische Überprüfung durch unabhängige Hautärzte, die nicht für die Unternehmen arbeiten, welche die Produkte auf den Markt bringen.

Was bedeutet das für mich?

Die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Haut sind eng mit den Produkten verbunden, die wir täglich verwenden. Es ist wichtig, dass du dir bewusst bist, was in diesen Produkten enthalten ist und wie sie unsere Haut beeinflussen können.

Wir hoffen, dass dieser Beitrag dir dabei hilft, informierte Entscheidungen über die Pflegeprodukte zu treffen, die du verwendest. Denke daran, dass es bei gesunder Hautpflege nicht nur darum geht, was du auf deine Haut aufträgst, sondern auch darum, was du bewusst vermeidest.

Wenn du mehr über natürliche und sanfte Hautpflege erfahren möchtest, die speziell für Menschen mit Neurodermitis entwickelt wurde, laden wir dich ein, unseren Newsletter zu abonnieren oder uns auf Social Media zu folgen. Wir glauben an die Kraft der Balance und Beziehung zwischen unserer Haut und den Produkten, die wir verwenden. Unsere Produkte sind frei von aggressiven Chemikalien, Parabenen und wurden mit Liebe und Sorgfalt entwickelt, um deine Haut zu nähren und zu unterstützen.

Bis zum nächsten Mal, pass gut auf dich und deine Haut auf!

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Quellen

Arafune J, Tsujiguchi H, Hara A, Shimizu Y, Hori D, Nguyen TTT, Suzuki F, Hamagishi T, Yamada Y, Nakamura H, Yoshikawa T, Hayashi K, Shibata A, Fukutomi Y, Ohya Y, Yamamoto-Hanada K, Muto G, Hirota R, Konoshita T, Kambayashi Y, Nakamura H. Increased Prevalence of Atopic Dermatitis in Children Aged 0–3 Years Highly Exposed to Parabens. International Journal of Environmental Research and Public Health. 2021; 18(21):11657. https://doi.org/10.3390/ijerph182111657